Ernstbrunner Wölfe


Operation WolfOperation WolfSeit über einem Jahr betreue ich die Wölfe und Hunde des WSC in Ernstbrunn.In diesem Jahr ging es den Trainern und mir vor allem darum Vertrauen aufzubauen zwischen Tierarzt und  Wölfen. Da sie, obwohl handaufgezogen,wesentlich misstrauischer sind als Hunde müssen vor allem regelmäßig Trainingseinheiten durchgeführt werden, damit sich die Tiere entspannt  berühren lassen und auch gewisse Untersuchen und Manipulationen vorgenommen werden können. Das geht von regelmäßigen Entwurmungen und Verabreichung von Antiparasitika über Gewichts- und Zahnkontrollen bis hin zu größeren Operationen, die natürlich nur in Vollnarkose durchgeführt werden.

So standen heuer im Winter einige wichtige OP`s an.Nanuk und Apache hatten beide je einen Hoden in der Bauchhöhle,
die dringend entfernt werden mußten.

Gleichzeitig sollte bei beiden eine Vasektomie (Unterbrechung des Samenleiters) durchgeführt weren, um eine Fortpflanzung  der Wölfe zu verhindern.Operation Wolf

Um nicht den ganzen Bauch eröffnen zu müssen, wurde der Eingriff laparoskopisch von einem Chirurgenteam unter Prof. Dupree von der Veterinärmedizinischen Uni Wien und dem Anästhesieteam unter Christoph Peterbauer in meiner Ordination durchgeführt. Dabei wurde bei Nanuk hinter der linken Niere eine handflächengroße rote Zubildung bemerkt, die sich aber 2 Monate später bei einer Ultraschallkontrolle kaum mehr nachweisen ließ und wohl das Ergebnis eines Bisses gewesen sein dürfte.

Am 22. Februar schließlich wurde die 2. Partie der männlichen geschlechtsreifen Tiere sterilisiert . Aragorn, Geronimo und Cherokee wurden in Narkose gelegt dann wurde mittels Elektrostimulation ihr Samen gewonnen, untersucht und eingefroren, sodaß er für zukünftige künstliche Besamungen verwendet werden kann.

Anschließend wurden Cherokee und Aragorn von mir und meinem Mann vasektomiert. Geronimo als genetisch wertvollstes Tier wurde für nächstes Jahr aufgespart, da zuerst die Samenqualität nach dem Auftauen nochmals kontroliert werden sollte. Genaue Vermessungen, Zahnabdrücke und Blutprobenentnahmen wurden im Anschluß noch durchgeführt, dann wurden die Wölfe in den Aufwachraum gebracht und waren ca. eine halbe Stunde später schon wieder im Gehege, wenn auch etwas müde.

WolfstransportDie gute Zusammenarbeit zwischen den Tiertrainern, den Tierärzten der Vet.Med. und den Tierärzten vor Ort sowie allen Helfern ist es zu verdanken, dass die Wölfe diese Manipulöationen ohne Trauma in möglichst kurzer Zeit und auf schonendste Weise alle gut überstanden haben.


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